Drei Tage zum Sehen

Kim Jin aus Bucheon in Korea

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Helen Keller war eine Person, die weder hören noch sehen noch sprechen konnte. Mithilfe ihrer Lehrerin Anne Sullivan, die sich liebevoll und hingebungsvoll um sie kümmerte, zeigte Helen Keller jedoch eine übermenschliche Willenskraft und lernte schließlich, Bücher in Blindenschrift zu lesen und sich auszudrücken.

In ihrem Essay „Drei Tage zum Sehen“ schrieb sie:

„Am ersten Tag sollte ich die Menschen sehen wollen, deren Freundlichkeit und Sanftmut mein Leben lebenswert gemacht haben. Am zweiten Tag sollte ich mit der Morgendämmerung aufstehen und das aufregende Wunder sehen, durch das die Nacht in den Tag verwandelt wird. Den dritten Tag sollte ich in der alltäglichen Welt verbringen, inmitten der Menschen, die ihren Geschäften nachgehen. Wenn mir schon die bloße Berührung so viel Freude bereitet, wie viel mehr Schönheit muss dann erst das Sehen offenbaren?“

Was für uns so selbstverständlich ist, war für sie ein unermesslicher Segen. Auch für uns, die wir die Welt der Seele durch das geschriebene Wort kennengelernt haben und mit dem Herzen daran glauben, wäre es eine unbeschreibliche Freude, das Himmelreich mit eigenen Augen zu sehen. Ich sehne mich danach, in das Himmelreich zurückzukehren, unserem lieben Gott zu begegnen und ewige Ruhe und Frieden zu genießen.