Der Sawyer-Effekt

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Tom versucht, sich durch das Fenster in sein Zimmer zu schleichen, nachdem er bis spät in die Nacht gespielt hat. Aber er wird von seiner Tante erwischt und soll zur Strafe ihren Zaun tünchen. Am nächsten Tag kann Tom nicht aufhören zu seufzen, dass er an den goldenen Wochenenden tüncht. Da kommt einer seiner Freunde auf ihn zu, knabbert an seinem Apfel und ärgert Tom. Tom tut so, als ob er mit dem Auge eines Künstlers über den Zaun streichen würde. Sein Freund Ben hänselt ihn weiter, aber er sagt zu seinem Freund achtlos:

„Kommt ein Junge denn jeden Tag dazu, einen Zaun zu streichen?“

Das rückt die Sache in ein neues Licht.

„Sag mal, Tom, lass mich ein bisschen tünchen!“

Tom lehnte dies ab: „Nein nein, es geht wohl nicht. Tante Polly nimmt’s sehr genau mit dem Zaun. Er muss sehr sorgfältig gestrichen werden, kaum einer von tausend Jungens ist imstande, dies zu tun.“

Nun war Bens Begeisterung nicht mehr zu bremsen: „Meine Güte! Ist das so? Lass es mich einfach versuchen. Aber nur ein bisschen. Ich werde dir dafür meinen Apfel geben.“

Tom übergab scheinbar widerwillig den Pinsel und Ben machte sich eifrig an die Arbeit. Tom konnte weitere Jungs für diese Arbeit begeistern, und so wurde Tom nicht nur um einige Äpfel reicher, sondern konnte seine Aufgabe auch früher zu Ende bringen.

Dies ist eine Geschichte aus „Die Abenteuer des Tom Sawyer“, einem Roman von Mark Twain. Daraus stammt der „Sawyer-Effekt“, der besagt, dass Arbeit zum Spiel werden kann und dass durch intrinsische Motivation große Leistungen und Ergebnisse erzielt werden können.