Wenn wir die Liebe Gottes nicht richtig erkennen, dann können wir kein gottgefälliges Glaubensleben führen, in dem wir uns zu jeder Zeit freuen und Gott verherrlichen.
Als die Apostel vor 2000 Jahren zur Erkenntnis der selbstlosen Liebe Jesu Christi kamen, der sich bis zum Tod am Kreuz opferte, blühte die Mission auf, und da sich das Evangelium mit reißender Schnelligkeit rund um die Erde verbreitete, konnte die Heilsbotschaft vielen Menschen verkündet werden. Wenn wir auch in diesem letzten Zeitalter die Liebe der Himmelsmutter in gleicher Weise begreifen und den Willen des Himmelsvaters richtig verstehen, dann werden wir in der Lage sein, die verlorenen Familienmitglieder des Himmelreichs sogleich nach Zion zu führen.
Es war einmal eine Mutter, deren junger Sohn leider unter einer gefährlichen Krankheit litt und um Leben und Tod rang. Seine Mutter pflegte ihn einige Tage lang mit aller Sorgfalt und bot all ihre Kräfte einzig und allein dafür auf, seinen Sohn wieder gesund zu machen.
Aber eines Tages trat ein vorbeiziehender Reisender herein und bat die Mutter um etwas Wasser. Sie ging in die Küche, um dem Wanderer Wasser und ein wenig Essen zu holen. Doch als sie mit Speis und Trank zurückkam, war der Vagabund nirgends zu sehen, wobei auch der werte Sohn der Mutter spurlos verschwand.
Für die Mutter ging die Welt ganz verloren. Und indem die Mutter voller Verzweiflung den Namen ihres Sohnes ausrief, machte sie sich in großer Trauer auf die Suche nach ihm und zog rastlos umher. Inzwischen herrschte bereits tiefe Nacht, und das Herz seiner Mutter wurde immer verzweifelter. Nichtsdestoweniger lief sie mit einem einzigen Gedanken, ihren vermissten Sohn wiederzufinden, durch die Gegend, vertrat sich dabei und fiel in einen großen See. Da erschien der Gott des Sees vor der Mutter und sagte zu ihr: „Ich möchte dich über den See bringen. Bitte gib mir dafür deine zwei schönen, wie Edelsteine strahlenden Augen!“
Vor lauter sehnsüchtigem Wunsch, ihren Sohn wiederzufinden, überlegte die Mutter nicht zweimal, sondern riss unverzüglich ihre zwei Augen heraus, gab sie dem Seegott und konnte dann den See überqueren.
Die blinde Mutter, die gar nichts sehen konnte, weil ihr zwei Augen fehlten, tat nichts anderes, als nach dem Namen ihres Sohnes zu rufen und sich einfach vorwärts zu bewegen, wohin ihre Beine sie gerade trugen, und trat da auf einen jähen Abhang hinaus und stürzte in ein tiefes Tal, das von Dornen und Gestrüpp überwuchert war. Zwar blieb sie am Leben, doch ihr Körper war blutüberströmt, weil die Dornen sie an manchen Stellen zerrissen und ihr viele blutende Wunden beigebracht hatten. Ganz gleich wie sehr sie sich auch wand und strampelte, vermochte sie sich aus diesem Dornengestrüpp nicht zu befreien. In diesem Moment erschien der Dornbuschgott: „Der Winter ist bitterkalt; deshalb habe ich am ganzen Körper gefroren. Die Brust der Mutter ist doch warm. Wenn du mich mit deiner warmen Brust umarmst und meinen eisigen Körper wärmst, dann möchte dich aus diesem Dornenbusch herausholen.“
Wieder dachte die Mutter an nichts anderes, als sich aus dieser misslichen Lage zu befreien und seinen Sohn unter allen Umständen ausfindig zu machen. So erfüllte sie die Bitte des Dornbuschgottes und drückte ganz ungeachtet der beißenden Kälte mit eisigem Nordwind und Schnee den Dornbusch ans Herz. Scharfe Dornen stachen unbarmherzig in ihr Fleisch. Zwar blutete sie stark am ganzen Körper, jedoch hielt sie ihn lange Zeit aus Leibeskräften in den Armen fest, weil sie erst nach dem erfolgten Auftauen des Dornbusches ihre Suche nach ihrem Sohn fortsetzen konnte.
Nach einiger Zeit begann der gefrorene Dornbusch abzutauen und junge Sprösslinge hervorzutreiben. Hierauf zog sich das Dornengestrüpp zurück und machte der Mutter den Weg frei. Kaum war die am ganzen Körper mit Reißwunden übersäte Mutter dem Dornendickicht entkom/men, da beflügelte sie sogleich wieder ihre Schritte, um ihren Sohn zu finden. Es war ihr ganz gleich, was mit ihren zwei Augen geschah oder dass ihr Leib wund und zerschunden war. Mit voller Inbrunst rief sie einzig und allein den Namen ihres Sohnes und stapfte einen Schritt nach dem anderen vorwärts.
Eine Weile später stieß sie auf ein Grab. Dort sprach die Göttin des Grabes die Mutter an und stellte sich ihr in den Weg. Die Grabesgöttin war eine Greisin, so steinalt und so hässlich, dass jeder Mensch eine tiefe Abneigung gegen sie empfinden müsste.
„Ohne meine Erlaubnis darfst du nicht weitergehen, es sei denn, du gibst mir deine Jugend und Schönheit!“
„Wozu nützen mir bloß die Jugendlichkeit und Schönheit, zumal ich kein Kind habe?“, sagte die Mutter und verzichtete, dem Verlangen der Grabesgöttin entsprechend, auf ihre Jugend und nahm sich stattdessen der uralten, hässlichen Gestalt der Grabesgottheit an. Die alt und unansehnlich gewordene Mutter – mit kraftlosen Beinen und einem zusammengeschrumpften Körper – konnte erst nach all diesen Aufopferungen ihren so sehnsüchtig gesuchten Sohn wiederfinden.
Diese Erzählung ist ein Teil einer alten Geschichte, die die unendliche Liebe und Aufopferung der Mutter beschreibt. Aufgrund solcher reinen und erhabenen Mutterliebe soll die ganze Menschheit mit der Liebe zur Mutter das Licht der Welt erblicken.
Schon beim Erwähnen des Wortes „Mutter“ spüren wir einen Kloß im Hals und haben ein flaues Gefühl im Magen, wobei unsere Augen feucht werden, weil uns dieses Wort wohl an solche aufopfernde Liebe der Mutter erinnert. Alle Menschen können nicht umhin, das Wesen der Mutter ins Herz zu schließen und sie zu lieben, denn sie haben durch die Mutter die Liebe gelernt und erkannt.
Der geistliche Vater und die geistliche Mutter weilen stets unter uns. Vater und Mutter erweisen uns Liebe in überreichem Maße; wenn wir aber dabei diese Liebe nicht erwidern, so können wir die Liebe nicht mit anderen Leuten teilen noch dem Weg der Aufopferung bis zum Ende folgen.
Der Weg des neuen Bundes unterstreicht, dass Gott die Liebe ist. Erst wenn wir zur Erkenntnis der Liebe der Himmelsmutter kommen, die ihren Kindern uneingeschränkte Aufopferung und große Liebe umsonst gewährt, ohne dass sie sie verdient haben, dann können wir ohne Weiteres sagen, dass wir uns auf dem Weg des neuen Bundes befinden. Gott lässt die Menschheit durch die Liebe der physischen Eltern, die sich für ihre leiblichen Kinder einsetzen, auch andeutungsweise die Liebe des Himmelsvaters und der Himmelsmutter verstehen.
… Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, …Röm 1,18-20
… denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.Offb 4,10-11
Der Wille Gottes liegt allen seinen Schöpfungswerken zugrunde. Aus welchem Grund ist dann die Mutter reich an Liebe und opfert sich selbst in allen Dingen auf, wenn diese dabei bloß ihren Kindern von Nutzten sind? Was für eine Botschaft mag nun Gottes Wille in diesem Fall anstreben?
Ein Wesen, das sich bereitwillig die zwei Augen ausreißt und unter Verzicht auf alles, sogar bis auf die Jugend, selbst seinen ganzen Körper opfern kann, ist gerade die Mutter, wenn sie dabei nur ihr verschollenes Kind wiederfindet. Ist sie eben nicht deshalb bis in diese stockfinstere Welt, die sündhafte Erde, gekommen, weil sie uns, ihre Kinder, aufs Innigste liebt?
Allein schon an der Ausprägung der aufopfernden Liebe der Mutter durch Gott im Erscheinungsbild der Mutterexistenz können wir leicht erkennen und verstehen, wie sehr uns unsere geistliche Mutter liebt. Wenn jemand Sie fragt: „Können Sie für Mutter Ihre Jugend gegen eine Greisenhaftigkeit tauschen?“ oder „Könnten Sie Ihrer Mutter die Pietät in gebührender Weise entgegenbringen, auch wenn Sie sich dabei zwei Augen ausreißen sollten?“, können Sie ihm unverzüglich mit Ja antworten? Selbst auch bei einer Bejahung: Wenn man all das wirklich tun müsste, wer von Ihnen vermöchte denn doch schließlich zur Tat schreiten?
Wir wissen ganz gut darüber Bescheid, wie sich Petrus und die Jünger diesbezüglich verhielten. Sie alle beteuerten, dass sie den Herrn niemals im Stich lassen würden, verleugneten ihn jedoch angesichts des Todes und verließen ihn, nicht wahr?
Und Jesus sprach zu ihnen: Ihr werdet alle Ärgernis nehmen; … Petrus aber sagte zu ihm: Und wenn sie alle Ärgernis nehmen, so doch ich nicht! … Er aber redete noch weiter: Auch wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen! Das Gleiche sagten sie alle. … Da verließen ihn alle und flohen. Mk 14,27-50
Wie sehr sich ein Kind auch immer für seine Eltern ins Zeug legen mag, kommt es mit seiner Bemühung über einen gewissen Punkt nicht hinaus, wohingegen Vater und Mutter ihrem Kind eine solche Liebe erweisen, dass sie für es aufopferungsvoll jede Gefahr in Kauf nehmen. Im Tiefsten unseres Herzens müssen wir die Liebe der Himmelsmutter erkennen, die bereitwillig sogar den himmlischen Thron der Herrlichkeit aufgeben und selbst im Fleisch, dem Kleid der Sünder, kommen kann.
Begreifen wir die Aufopferung und Liebe der Mutter nicht, dann sind zwar nichtgottgefällige Sachen wie Neid, Missgunst und Streit unvermeidbar, aber wenn wir die Liebe von Vater und Mutter auch im Kleinen verstehen und fühlen, so ist ein Leben möglich, in dem wir den besten Glauben bewahren.
Da Mutter mit uns ist, können uns von ihrer Liebe ernähren und groß werden. In dieser Liebe schützt uns die göttliche Hand, damit uns keinerlei Gefahr und Unglück widerfahren, und wir sollten uns dessen bewusst sein, dass wir ebendarum diesen heutigen Tag unversehrt zu verbringen vermögen, und ihr dafür danken.
Vor einigen Tagen erlebte ich den Tod eines Menschen und hörte auch die Erzählungen derer, die diesem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen hatten. Der Dahingeschiedene war ein Krebserkrankter im letzten Stadium und starb im noch jungen Alter von 40 Jahren und wurde kremiert.
Der Schilderung eines Teilnehmers der Trauerfeier zufolge blieb letzten Endes bloß eine Hand voll Asche aus dem Krematoriumsofen übrig. Er fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes leer und nichtig beim Gedanken, dass sich der Entschlafene vier Jahrzehnte lang für Reichtum und Ehre abmühte, indem er seinen Hunger und Durst stillte, sich ankleidete und mit anderen in Konkurrenz stand, um schließlich nichts mehr als eine Hand voll Asche zu hinterlassen.
Beim Beobachten solcher Vorgänge war er sich völlig dessen bewusst, dass das Leibliche in der Tat etwas ganz Eitles, Vergebliches und Nichtiges ist, und brachte seine kaum in Worte fassbare Dankbarkeit dafür zum Ausdruck, dass er Gott kennt und an ihn glaubt. Bei der Überlegung, dass zahlreiche Menschen in seiner Umgebung so sehr für nichts anderes als für das verwesliche Physische arbeiten und kämpfen, obwohl ein Menschenleben von 20, 30, 60 oder 70 Jahren letzten Endes mit einer Hand voll Asche enden wird, dankte er Gott von ganzem Herzen.
Die Menschen dieser Welt mühen sich ab und setzen tatsächlich auf das Ziel hin, eine Hand voll Asche zurückzulassen, ihre Kräfte ein und beschließen dann ihr Leben. Da seine Kinder solch einem fatalen Weg nachfolgen, betonte Gott in der Bibel zum Erwecken seiner Söhne und Töchter, dass alles Irdische eitel und vergebliche Mühe sei (Pred 1,1-10). Sollen wir nun unser ganzes Leben für unseren Körper, der als eine Hand voll Asche zurückbleiben wird, aufopfern, zumal wir die kostbaren Lehren Gottes erhalten haben?
Lasst uns einen Blick auf das 53. Kapitel des Buches Jesaja werfen und noch einmal die lautere und hehre Liebe von Vater und Mutter, die in Menschengestalt auf diese Erde gekommen sind und sich für ihre Kinder aufgeopfert haben, in Erinnerung rufen und sie spüren!
Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, … Er … hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. … Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. … Jes 53,1-9
Unser Vater und unsere Mutter sind auf diese Erde gekommen. Sie haben keine Schönheit noch edle Gestalt, sodass wir nichts Anziehendes an ihnen finden, weil sie erst nach der restlosen Aufopferung ihrer ganzen Jugend und Schönheit im allerletzten Lebensmoment ihre vermissten Kinder finden können. Das Erscheinungsbild der Mutter, die jetzt unter uns weilt, gleicht gerade demjenigen in der Erzählung.
Dank solcher Aufopferung der Mutter und ihrem Herzeleid sind wir jetzt so weit gekommen. Trotzdem haben wir weder an den Werdegang dieses Sachverhalts bis dessen Folge gedacht noch darüber Bescheid gewusst. Wessen Hingabe und Liebe haben die heutige Existenz der Gemeinde Gottes ermöglicht? Dass wir nicht wie die Weltmenschen ein hoffnungsloses Leben führen, das eine Hand voll Asche hinterlassen wird, sondern freudevoll in wahrer Erwartung und kostbarer Hoffnung leben können, ist der hocherhabenen Selbstaufopferung und Liebe der Mutter zu verdanken.
Auch wenn sich die Zeit ändert und wir in einer Zeit leben mögen, in der die Moral und Ethik ganz aus den Fugen geraten, bleibt die Liebe der Mutter jedoch auf ewig bestehen. Nichts kann das herzlichste Gemüt der Mutter mit der Liebe zu ihren Kindern ins Wanken bringen und es gar aus der Welt schaffen. An solchem Lauf aller Dinge in der Welt sollten wir den Beweggrund unserer geistlichen Mutter für ihre Kinderfürsorge und Kinderliebe erkennen und daraus lernen.
Zwar wäre es wertvoll und wichtig, dass man alle Gebote Gottes kennt, aber die Erkenntnis der edlen Liebe Gottes in den Geboten ist von noch größerer Tragweite. Wenn wir die göttlichen Gebote kennen, jedoch diese Liebe nicht, dann gilt alles bloß als ein tönendes Erz und eine lärmende Trommel (1. Kor 13,1-13). Natürlich sind die Gebote Gottes allzu kostbar und bedeutungsvoll, doch das Grundziel der Bibel ist es, aufgrund dieser Gebote die Liebe Gottes bzw. die Liebe der Mutter zu übermitteln.
Der im System des ATs als Zeichen gezeigte Wesenszug aller Schlachtopfer und das Merkmal des Vaters, der sich vor 2000 Jahren als Schlacht- sowie Schuldopfer opferte, spiegeln gerade das Kennzeichen unserer Mutter wider, die in diesem jetzigen Zeitalter ihren ganzen Opferleib in Flammen aufgehen lässt, um nach den Kindern zu ihrer Errettung zu suchen.
Indem wir uns im alttestamentlichen Strukturprinzip das Erscheinungsbild der Mutter anschauen, die uns Gottesdienste am dritten und siebten Tag der Woche gewährt hat und ihre Kinder durch diese Ordnung reinigt und sich zur Selbstaufopferung in Asche legt, damit Gottes Kinder stets in der Versammlung Gottes anwesend sind, wollen wir uns um die Erkenntnis der großartigen Liebe Gottes bemühen.
… dass sie zu dir führen eine rötliche Kuh ohne Fehler, an der kein Gebrechen ist und auf die noch nie ein Joch gekommen ist. Und gebt sie dem Priester Eleasar; der soll sie hinaus vor das Lager führen und dort vor seinen Augen schlachten lassen. Und der Priester Eleasar soll etwas von ihrem Blut mit seinem Finger nehmen und in Richtung auf die Stiftshütte siebenmal sprengen, und er soll die Kuh vor seinen Augen verbrennen lassen, … Und ein reiner Mann soll die Asche von der Kuh sammeln und sie draußen vor dem Lager an eine reine Stätte schütten, damit sie dort verwahrt werde für die Gemeinde der Israeliten für das Reinigungswasser; es ist ein Sündopfer. … Wer irgendeinen toten Menschen anrührt, der wird sieben Tage unrein sein. Er soll sich mit dem Reinigungswasser entsündigen am dritten Tage und am siebenten Tage, so wird er rein. Und wenn er sich nicht am dritten Tage und am siebenten Tage entsündigt, so wird er nicht rein. Wenn aber jemand irgendeinen toten Menschen anrührt und sich nicht entsündigen will, so macht er die Wohnung des HERRN unrein und solch ein Mensch soll ausgerottet werden aus Israel. Weil das Reinigungswasser nicht über ihn gesprengt ist, ist er unrein; seine Unreinheit bleibt an ihm. … Wer aber unrein wird und sich nicht entsündigen will, der soll ausgerottet werden aus der Gemeinde; denn er hat das Heiligtum des HERRN unrein gemacht und ist nicht mit Reinigungswasser besprengt; darum ist er unrein. Und das soll euch eine ewige Ordnung sein. Und auch der, der mit dem Reinigungswasser gesprengt hat, soll seine Kleider waschen, … 4. Mose 19-21
Die für alle im AT erwähnten Schuld-, Sühne- und Dankopfer benutzten Tiere lassen sich besonders männlich und weiblich unterscheiden. Da Gott gebot, ein männliches Tier als das Passalamm zu nehmen, so kam Jesus, der diese Prophezeiung zu erfüllen hatte, als ein Mann auf diese Erde und wurde geopfert.
Der allerwichtigste Kernpunkt der Aufzeichnungen des 4. Buches Mose ist gewiss die Sache mit Kuh. Gott ließ eine Kuh in Gänze verbrennen und daraus das Aschewasser zur Befreiung der Unreinheit des Volks Israel zubereiten. Alle Schlachtopfer im AT symbolisieren Gottes Aufopferung; wen bezeugt diese Kuh? Und durch die Selbstaufopferung wessen Gottes werden wir im Gottesdienst am dritten und siebten Tag der Woche gereinigt?
All dies verweist gerade auf ein Schlachtopfer, das unsere als die Braut des Geistes auf diese Erde gekommene Mutter versinnbildlicht. Die Ordnung der Reinigung durch das Opfer der Kuh am dritten und siebten Tag ist ein Schlachtopfer, das die unreinen Kinder ins Reine bringt, und bezweckt, die Aufopferung und Liebe der Mutter, die als ein Schlachtopfer ihren eigenen Leib ganz vom Feuer verzehren lässt, zu unterbreiten.
Wenn wir daran denken, dass wir uns im jeweiligen Gottesdienst am dritten und siebten Tag der Woche dank der Opferung unserer durch die Kuh versinnbildlichten Mutter, die sich dabei gänzlich den Flammen übergibt, von unseren schändlichen, abscheulichen Vergehen und Sünden befreien und dadurch einer Reinigung unterziehen, wie könnten wir da nur all die Schmerzen, Leiden, Aufopferung und Liebe unserer Mutter in Worte fassen?
Gott ist der König aller Könige und der Herr aller Herren, der den Thron der Herrlichkeit aufgegeben hat und würdig ist, sogar selbst von allen Geistern des ganzen Weltalls Ehre und Lobpreis zu empfangen. Nichtsdestoweniger nahm er es in Kauf, sich in einen Leib zu legen, und sehnt sich nur aufs Innigste danach, seine Kinder ausfindig zu machen, weshalb wir unter keinen Umständen diese Aufopferung und Liebe vergessen dürfen.
Wir, ihre Kinder, fügen Mutter noch Qualen zu, die sie über sich ergehen lässt. Es ist jetzt Zeit für uns, die geistlichen Augen zu öffnen, damit wir die Aufopferung und Liebe der Mutter wahrnehmen können. Wie groß müsste wohl unsere Schuld sein, sodass wir am dritten Tag der Woche und Sabbat ohne Unterlass die mütterliche Aufopferung nicht entbehren können, was wir nie und nimmer außer Acht lassen dürften.
Mancher mag zwar ohne Weiteres denken, seine Sünde sei vergeben, weil er an Gott glaube, aber dem Segen unserer Sündenvergebung liegen die unaussagbar große Aufopferung und Liebe Gottes zugrunde. Um unserer Heilung willen wurde Gott durchbohrt, und als wir Frieden hatten, wurde er hingegen ausgepeitscht. Unsere Sündenvergebung ist eben solcher Aufopferung Gottes zu verdanken. Daher sollten die Andacht am dritten Tag der Woche und die Gottesdienste am Sabbat so verlaufen, dass wir dabei die Liebe von Vater und Mutter fühlen und uns bei ihnen dafür bedanken.
Wir können niemals ins Himmelreich zurückkehren, es sei denn, wir haben uns mit der Liebe unserer Mutter umhüllt, weil es ohnehin für uns ausgeschlossen ist, aus eigener Kraft und Macht in den Himmel heimzukehren.
Da wir uns durch die mütterliche Aufopferung reinigen und durch die Durchbohrung und Zerschlagung der Mutter um unserer Missetat und Sünde willen geheilt Frieden genießen können, was könnten wir noch ohne die Liebe der Mutter erreichen? Diese Liebe dürfen wir keinen Augenblick vergessen noch auf die leichte Schulter nehmen, sondern sollten sie in unsere fleischernen Herzen schreiben, uns zu jeder Zeit freuen und in jeder Lebenslage dankbar sein.
Es steht im 7. und 22. Kapitel des Buches der Offenbarung geschrieben, dass es eine Menschenschar gebe, die ihre Kleider im Blut des Lammes rein gewaschen und dadurch das Recht erhalten habe, vor den Baum des Lebens zu treten und durch die Tore in die heilige Stadt hineinzugehen. Wir sind dabei, zu heiligen Mitgliedern geboren zu werden, die wir unsere Unreinheit und Verfehlung im aus der Aufopferung und Liebe Gottes hergestellten Aschewasser auswaschen und nach der Überkleidung mit der Reinheit Anteil am Baum des Lebens haben, weshalb wir wahrhaftig unserem Gott Dank und Lobpreis erweisen sollten.
Wofür könnten wir Gott nicht danken und was täten wir nicht um unserer Brüder und Schwestern willen? Gott hat uns restlos alles gegeben, was er hat; aus diesem Grund müssen wir Gott zu seiner Ehre lobsingen und den jeweiligen Gottesdienst am dritten Tag der Woche und am Sabbattag als heilig betrachten.
Machen wir uns nun mal darüber Gedanken, womit wir Mutter, die uns bedingungslos ihre Liebe erweist, erfreuen können!
Sollte man in ständiger Unzufriedenheit seinem Unwillen Gott gegenüber freien Lauf lassen und ihn stets nur mit Bitten überhäufen?
Wir leben im Zeitalter des erwachsenen Glaubens, bei dem wir durch den Gebrauch der geübten Sinne feste Nahrung zu uns nehmen können (Herb 5,14). Jetzt sollten wir als ihre Kinder wissen, was für einen Wunsch eine Mutter, die ihre Kinder verloren hat, im Herzen trägt, und die Aufopferung sowie Liebe der Mutter verstehen und die von Mutter höchstpersönlich beispielhaft gezeigte und gelehrte Liebe in die Tat umsetzen.
Unsere größte Kindespflicht soll einzig und allein darin bestehen, all unsere verschollenen himmlischen Glaubensgeschwister ausfindig zu machen, dadurch das Himmelreich bis in alle Ewigkeit wiederherzustellen und uns darum zu bemühen, dass unsere Himmelsmutter wieder auf dem Thron der Herrlichkeit Platz nimmt.
Der Tag, an dem wir das jüngste Kind von den Hundertvierundvierzigtausend in den Schoß der Mutter bringen, wird der Tag unserer vollkommenen Leistung der Genugtuung für die Liebe der für uns aufgeopferten Mutter sein. Lasst uns die mütterliche Lebe und Gnade nicht vergessen, in allen Dingen dankbar sein und reiche Früchte der Liebe tragen, indem wir die göttliche Liebe bis in die entlegensten Ecken der Erde verkünden!