Während des Zweiten Weltkrieges startete Großbritannien ein „Projekt der Evakuierung von Kindern“. Es handelte sich um eine Politik, die darauf abzielte, die durch Bombardierungen gefährdeten Kinder aus Großstädten in sichere Gebiete zu evakuieren. Rund 83.000 Kinder und hunderttausende Säuglinge bzw. Kleinkinder wurden von ihren Eltern getrennt und in Pflegeheimen oder Notunterkünften untergebracht.
Es galt als gutes Projekt, doch nach Kriegsende traten Nebenwirkungen auf: Viele der in der Obhut fremder Betreuer gebliebenen Kinder erkrankten oder starben und litten lange Zeit unter vielen emotionalen Problemen wie Angstzuständen, Depressionen und verminderter Lernfähigkeit. In der Psychologie spricht man hierbei von einem „Bindungsschaden“.
Bindungsschaden bezieht sich auf den psychischen Schock und die daraus resultierenden Nachwirkungen aufgrund des Mangels an emotionaler Bindung zu einem Betreuer. Nicht nur in der Kindheit, sondern auch im Erwachsenenalter können Bindungsschäden durch Erbschaften oder Geburten, lebensbedrohliche Krankheiten, den Tod der Eltern oder Konflikte mit dem Ehepartner in Erscheinung treten. Wenn Sie unter Bindungsschäden leiden, sinkt das Vertrauen in eine Person und Sie verfallen leicht in Misstrauen, Angst und Furcht. Auch die Haltung und Sprache, die den anderen beschuldigt und angreift, um das beschädigte Selbst zu schützen, kann dazu führen, dass zwischenmenschliche Beziehungen zerbrechen. Der britische Psychiater John Valby definiert Bindung als „eine tiefe und anhaltende Bindung, die über Zeit und Raum hinausgeht“, und erklärt, dass die Anwesenheit oder Abwesenheit von jemandem, der sich dauerhaft und kontinuierlich um einen kümmert, für die Bindungsbildung sehr wichtig ist.
Die Menschheit, die ihre himmlische Urheimat verlassen hat, setzt sich unvermeidbar verschiedenen Schwierigkeiten und Krisen aus, zumal ihre Verbindung zu Gott verloren gegangen ist. Daher ist Gott leibhaftig zu den Menschen, die einen Beschützer für ihre Seelen brauchen, gekommen und hat selbst einen sicheren Zaun um sie errichtet. Unsere Seelen finden Trost und Frieden in den Armen Gottes, der mit tiefer und beständiger Liebe eine Brücke zwischen uns und dem Himmelreich aufrechterhält. Die Menschheit braucht Gott.