Die harte Arbeit der Landwirte kennenlernen und die Freude an der Ernte teilen

Daejeon in Südkorea

4,051 Abonnenten

#1 Jo Seong-chan aus Daejeon in Südkorea

Im Oktober, als der Herbst in vollem Gange war, schmiedeten die jungen Erwachsenen in Daejeon einen Plan, um einigen Landwirten zu helfen, die aufgrund des Arbeitskräftemangels eine schwere Zeit durchmachten. Mehr als 150 junge Erwachsene, die der Versuchung widerstanden, sich am Wochenende richtig auszuschlafen, eilten gruppenweise jeweils zu einer Süßkartoffel- und Ginseng-Farm in Jinan, Nordprovinz Jeolla, sowie zu einer Kurkuma-Farm in Gyeryong, Südprovinz Chungcheong. Ich entschied mich für die Arbeit auf dem Süßkartoffelacker.

Der Bauer führte uns in die Rodung und Ernte der Süßkartoffel ein: „Stechen Sie mit einem Dreizack in den Boden, heben Sie ihn ein paar Mal an und graben Sie die Süßkartoffeln vorsichtig mit einer Hacke aus. Sammeln Sie bitte alle Stängel auf einer Seite der Furche. Bitte aufpassen, dass Sie die Süßkartoffeln nicht zerkratzen.“

Nachdem wir den Anweisungen des Bauern zugehört hatten, machten wir uns an die Arbeit. Zuerst schien es nicht allzu schwer zu sein, doch die Erntearbeit erwies sich als nicht so einfach wie zu nächst gedacht, zumal ich keine Ahnung hatte, wie tief ich den Dreizack in die Erde stechen musste, und mein Rücken begann schon bald nach dem Ausgraben der Süßkartoffeln zu schmerzen, weil ich die ganze Zeit in der Hocke saß. Die Süßkartoffelfarm sah gar nicht so groß aus, aber es war eine nicht enden wollende Arbeit, weil so viele Süßkartoffeln in zu engen Reihen auf dem Feld standen. Es tat mir jedes Mal sehr leid, wenn ich eine Süßkartoffel anschnitt oder quetschte, obwohl ich sehr vorsichtig war. Aber der ältere Bauer und seine Frau lächelten mich die ganze Zeit zufrieden an.

Ehe wir uns versahen, war es Zeit für das Mittagessen, und die betagte Bäuerin kochte Kimchi-Eintopf in einem Eisenkochtopf auf dem Holzofen. Wir brachten unser eigenes Mittagessen mit, um ihr nicht zur Last zu fallen, aber sie bereitete es selbst für uns zu und sagte: „Ihr seid alle wie meine Enkelkinder. Wie kann ich da nicht für euch kochen, denn ihr seid einzig und allein deshalb hierhergekommen, um uns zu helfen?“ Dann gab sie jedem von uns eine Schüssel mit leckerem Nationalgericht. Die liebevoll zubereitete Mahlzeit, die wir nach der harten Arbeit aßen, schmeckte wirklich gut. Die Bäuerin, die uns aus einiger Entfernung beim Essen zugesehen hatte, zauberte sich ein breites, zufriedenes Lächeln ins Gesicht und sagte: „Das ist ja wie ein Fest!“

Hätten wir uns zu Hause ausgeruht, wäre es ein gewöhnliches, sinnlos verbrachtes Wochenende gewesen. Auch für uns war es ein Fest, denn wir halfen unseren Nachbarn, indem wir mit Schweißperlen auf der Stirn hart arbeiteten, was die Liebe zwischen unseren Brüdern und Schwestern Zions stärkte.

#2 Lee Jin-ah aus Daejeon in Südkorea

Kurkuma (Gelbwurz) ist eine ausdauernde, krautige Pflanze der Familie der Ingwergewächse. Sie wird als Gewürz und Arzneimittel oder getrocknet als Tee verwendet. Ich erfuhr von ihrer Existenz durch diese Freiwilligenarbeit; sie sah wirklich wie Ingwer aus, weil sie zu einer Pflanzenart innerhalb der Familie der Ingwergewächse gehört.

Da es sich beim Kurkuma-Gewächs um eine Wurzelpflanze handelt, muss sie gerodet und geerntet werden, aber das ältere Ehepaar, dem das Anbaugebiet der gelben Knolle gehörte, hatte sie bereits aus dem Boden gehoben und auch deren Stängel abgeschnitten, um uns eine Menge Arbeit zu ersparen. Dank ihnen brauchten wir nur noch den Schmutz abzuschütteln und in Säcke zu stecken, was aber trotzdem schwer war.

Das über vier Hektar große Feld war voll mit Kurkuma. Mit Handschuhen befreiten wir den Wurzelstock der Kurkuma-Pflanze von sämtlichen Erdresten, packten deren Rhizome in Säcke und verschnürten sie, sobald sie voll waren. Der Staub im Wind juckte uns im Hals, und die Beine taten weh, weil wir uns immer wieder hinsetzen und aufstehen mussten. Wir überprüften mit Argusaugen jeden Winkel und jede Ecke des staubigen Bodens, um ja kein einziges Kurkumastück zu übersehen, und sammelten sie fleißig.

Gegen Sonnenuntergang richteten wir uns aus gebückter Haltung auf und blickten zurück auf das Feld, über das wir gelaufen waren. Hunderte von weißen Kurkuma-Säcken sahen großartig aus und reflektierten das Sonnenlicht. Ich war überwältigt von dem Gedanken, dass dies die Früchte der harten Arbeit des Bauernpaares während des ganzen Jahres bei jeder Hitze und Kälte waren.

Als wir uns zum Aufbruch bereit machten, bedankten sie sich bei jedem von uns. Wir waren noch dankbarer, denn sie ließen uns die Freude an der Ernte und das Herz Gottes spüren, der als geistlicher Landwirt die gute Frucht des Evangeliums in die himmlische Scheune bringt.