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Ich bin dankbar, eine Mutter zu sein

Jeong Mi-yeong aus Seoul in Korea

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Es war an einem Sonntagmorgen. Ich wachte nach langem Ausschlafen auf und stellte fest, dass die Sonne bereits hoch am Himmel stand. Neben meinem schlafenden Sohn liegend, wollte ich noch etwas länger im Bett bleiben. Aber ich konnte nicht, denn ich bin ja eine Mutter bzw. habe meine Mutterpflichten, zum Beispiel das Zubereiten des Frühstücks für die Familie u. v. a. m.

Ich weckte meinen Sohn aus dem Schlaf und sagte scherzhaft zu ihm:

„Lieber Sohn, ich möchte nicht mehr Mutter sein.“

„Warum denn, Mutti?“

„Weil ich das Gefühl habe, dass ich schon zu lange deine Mutter bin. Jetzt sollst du meine Mutter werden!“

„Wenn ich in den Himmel komme, werde ich mich wie deine Mutter um dich kümmern“, fügte er hinzu.

Als ich seine Worte hörte, dachte ich an unsere Himmelsmutter. Auch heute noch beginnt sie einen Tag im Morgengrauen, betet für ihre Kinder, wacht über uns und versichert uns, dass wir in der Obhut der Elohim sicher und geborgen sind. Ihre Aufopferung kennt kein Ende. Und doch fühlte ich mich einen Moment lang überdrüssig und erschöpft; daher wollte ich die Last des Mutterseins beiseiteschieben, wofür ich mich auf einmal in Grund und Boden schämte.

Schnell raffte ich mich vom Bett auf und machte Frühstück. Ich war dankbar, eine „Mutter“ zu sein, und konnte mir dabei, wenn auch nur ein kleines bisschen, der Aufopferung der himmlischen Mutter bewusst werden.