In fast jeder Religion gibt es bestimmte Lebensmittel, die als verboten gelten. Ich habe gelernt, dass es auch im Christentum einige Speisevorschriften gibt, die allerdings von Kirche zu Kirche unterschiedlich sind. Was sind übrigens die allgemein verbindlichen Speisegebote der Bibel?

21,965 Abonnenten

Es gibt bestimmte Lebensmittel, deren Verzehr Gott seinem Volk verbietet. Diese Speisevorschriften gab es von der Schöpfung bis zur Zeit des Neuen Testaments. Dabei sollten wir bedenken, dass Gott seinem Volk in jedem Zeitalter andere Speisegesetze gab.

Viele Kirchen haben heute ihre eigenen Speisevorschriften und bestehen darauf, diese einzuhalten. Die meisten von ihnen behaupten zwar, ihre Speiselehre basiere auf der Bibel, aber der wahre Grund dafür liegt darin, dass sie einen verhängnisvollen Irrtum über das Zeitalter begehen.

Ganz gleich, welche Art von Speisevorschriften es früher gab, wir müssen nur die Lehren der von Jesus selbst unterrichteten Apostel befolgen. In der Zeit des Neuen Testaments hat Gott durch die Apostel bestimmte Vorschriften in Bezug auf die Ernährung festgelegt. In diesem Zeitalter sollten wir die neutestamentlichen Speisegesetze einhalten. Wenn wir das tun, kann man sagen, dass wir vollkommenen Glauben und Gehorsam haben.

Speisevorschriften vom Garten Eden bis zur Zeit des Mose

Gott hat in jedem Zeitalter unterschiedliche Speisevorschriften erlassen: zur Zeit des Gartens Eden, nach der Sintflut Noahs und zur Zeit Moses.

1. Im Garten Eden

Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. 1. Mose 1,29

Im Garten Eden gab Gott der Menschheit alle Pflanzen, die Samen tragen, und die Früchte aller Bäume zur Nahrung. Zu dieser Zeit war es Gottes Wille, dass sich die Menschen vegetarisch ernährten.

2. Nach Noahs Sintflut

Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich’s euch alles gegeben. 1. Mose 9,3

Nach der Sintflut gab Gott Noah und seinen Nachkommen jedes Tier als Speise; also war die Fleischkost der göttliche Wille. Es gibt keinen Grund, zwischen Fleisch- und Gemüseverzehr zu unterscheiden. Wenn jemand auch nach der Sintflut hartnäckig darauf besteht, nur Gemüse und Früchte zu sich zu nehmen, ist das kein Akt des Gehorsams gegenüber Gott.

3. Zur Zeit Moses

Zur mosaischen Zeit verkündete Gott am Berg Sinai die Worte des Bundes und führte auch besondere Speisegesetze ein.

Und der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach zu ihnen: Redet mit den Israeliten und sprecht: Dies sind die Tiere, die ihr essen dürft unter allen Tieren auf dem Lande. Alles, was gespaltene Klauen hat, ganz durchgespalten, und wiederkäut unter den Tieren, das dürft ihr essen. 3. Mose 11,1-3

In der Zeit des Alten Testaments galten die wiederkäuenden Tiere mit gespaltenen Hufen als rein, ansonsten als unrein. Gott erlaubte seinem Volk, nur das Fleisch von reinen Tieren zu essen.

Vor der Zeit des Mose durfte das Volk Gottes jedes Tier essen, aber zur Zeit des Mose war es ihm verboten, unreine Tiere zu verzehren. Obwohl es schwierig und unbequem war, die Nahrung zu unterscheiden, war es damals der Wille Gottes, lediglich reine und keine unreinen Tiere zu sich zu nehmen.

Der Grund dafür, dass Gott die Israeliten nur reine Tiere essen ließ, war, dass er sie als heiliges Volk auserwählt hatte und sie von den anderen Völkern unterschied. Mit anderen Worten: Gott gab seinem Volk die Speisegesetze, um es in aller Deutlichkeit von den Heiden abzugrenzen. In den Zeiten des Alten Testaments musste das göttliche Volk die Speisevorschriften strikt befolgen.

Das Speisegesetz in der Zeit des Neuen Testaments

Vor 2.000 Jahren kam Christus in Menschengestalt auf diese Erde und opferte sich am Kreuz, um die ganze Menschheit zu retten, genauer gesagt: damit begann das Zeitalter der Gnade, in dem das einst nur dem Volk Israel vorbehaltene Heil auch den Heiden zuteilwurde.

Seitdem Christus alle im Alten Testament verbotenen unreinen Speisen für rein erklärte und ein neues Speisegesetz einführte, sind die speiseschriftbedingten Schranken zwischen Juden und Heiden niedergerissen worden (Apg 10,9-48).

Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl! Apg 15,28-29

Dies ist das Speisegesetz, das im Beisein des Heiligen Geistes in der gesamten Versammlung des apostolischen Zeitalters erlassen wurde; also das Speisegesetz, das wir, die wir in der Zeit des Neuen Testaments leben, befolgen müssen. Wir brauchen nicht mehr zwischen reinen und unreinen Tieren zu unterscheiden, sondern uns nur von Götzenopfern, Blut und dem Fleisch von erwürgten Tieren fernzuhalten.

Da es in der Gegenwart des Heiligen Geistes festgelegt wurde, wer kann es ändern? Es ist zwar schwer, die lange Zeit streng eingehaltenen Sitten und Gebräuche zu ändern, aber wenn Gott uns in diesem Zeitalter neue Vorschriften gegeben hat, müssen wir sie vollständig befolgen. So erwähnte der Apostel Paulus, wann auch immer er an die Gemeinden schrieb, das Thema Speisen und sagte sogar, dass diejenigen, die das alttestamentliche Gesetz befolgen, von Christus getrennt sind und Gottes Gnade verspielen.

Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid aus der Gnade gefallen. Gal 5,4

Wegen der gläubig gewordenen Heiden aber haben wir beschlossen und geschrieben, dass sie sich hüten sollen vor dem Götzenopfer, vor Blut, vor Ersticktem und vor Unzucht. Apg 21,25

Über Götzenopfer

In diesem Zeitalter werden wir gesegnet, wenn wir das Speisegesetz befolgen, indem wir uns des Blutes, des Fleisches erwürgter Tiere und der Götzenopfer enthalten, wie es der Heilige Geist gebietet. „Götzenopfer“ sind Speisen, die zur Anbetung anderer Götter dargebracht werden. Die Bibel legt besonderen Wert auf die Enthaltung von anderen Gottheiten geopferten Speisen.

Darum, meine Lieben, flieht den Götzendienst! Ich rede doch zu verständigen Menschen; beurteilt ihr, was ich sage. Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist’s: So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. Seht an das Israel nach dem Fleisch! Welche die Opfer essen, stehen die nicht in der Gemeinschaft des Altars? Was will ich nun damit sagen? Dass das Götzenopfer etwas sei? Oder dass der Götze etwas sei? Nein, sondern was man da opfert, das opfert man den bösen Geistern und nicht Gott. Nun will ich nicht, dass ihr in der Gemeinschaft der bösen Geister seid. Ihr könnt nicht zugleich den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der bösen Geister; ihr könnt nicht zugleich am Tisch des Herrn teilhaben und am Tisch der bösen Geister. 1. Kor 10,14-21

Viele Menschen, die an Gott glauben, wissen, dass sie keine Götzen verehren dürfen. Der Verzehr von Götzenopfern kommt einer ehrfürchtigen Teilnahme am Altar der Dämonen und damit einem Götzendienst gleich.

Wer am Passabrot und -wein teilhat, die Christi Fleisch und Blut versinnbildlichen, gilt als Gottes Kind, das ein Leib mit Gott geworden ist. Als die Kinder des heiligen Gottes machen wir uns selbst unrein, wenn wir Götzenopfer essen, und werden zwangsläufig von Gott abfallen.

Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht, so wissen wir, dass es keinen Götzen gibt in der Welt und keinen Gott als den einen. … Aber nicht jeder hat die Erkenntnis. Denn einige, weil sie bisher an die Götzen gewöhnt waren, essen’s als Götzenopfer; dadurch wird ihr Gewissen, weil es schwach ist, befleckt. 1. Kor 8,4-7

Gott hat sein Blut am Kreuz vergossen, um uns das Heil zu schenken. In jedem Zeitalter hat er seinem Volk Gesetze gegeben und desgleichen in diesem Zeitalter für unser Heil die Speisevorschriften, die seine Liebe zu unserer Erlösung widerspiegeln.

Befolgung der in jedem Zeitalter gegebenen Worte Gottes im absoluten Gehorsam

Da Gott uns die Speisevorschriften in diesem Zeitalter ans Herz gelegt hat, brauchen wir die Speisegebote der vergangenen Zeitalter nicht mehr einzuhalten. Wer auf den Dingen eines alten Zeitalters beharrt und Gottes Gebote dieses Zeitalters bricht, hängt den Lehren von bösen Geistern an.

Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und teuflischen Lehren anhängen, verleitet durch Heuchelei der Lügenredner, die ein Brandmal in ihrem Gewissen haben. Sie gebieten, nicht zu heiraten und Speisen zu meiden, die Gott geschaffen hat, dass sie mit Danksagung empfangen werden von den Gläubigen und denen, die die Wahrheit erkennen. 1. Tim 4,1-3

Wir sollten uns gemäß Gottes Unterweisungen im Neuen Testament nur von diesen dreien Dingen zurückhalten: Götzenopfer, Blut und das Fleisch erwürgter Tiere. Und es besteht keine Notwendigkeit, eine Doktrin wie Vegetarismus oder Fleischessen aufzustellen; wir müssen uns unter Berücksichtigung unserer jeweiligen körperlichen Verfassung ernähren.

Wenn jemand auf Vegetarismus besteht, weil Adam und Eva im Garten Eden als Vegetarier lebten, würde er dann auch darauf pochen, ohne Kleidung am Gottesdienst teilzunehmen, weil sie im Garten Eden splitternackt herumliefen? Auch die Erwähnung der mosaischen Reinheitsgebote ist nicht anders, als die Logik zu erstellen, dass wir selbst in diesem Zeitalter des Neuen Testaments das Blutopfer von Tieren nach der alttestamentlichen Opfermethode darbringen sollten.

Was die gleiche Nahrung betrifft, so gibt es eine Zeit, in der Gott uns erlaubt, sie zu essen, und eine Zeit, in der uns Gott deren Verzehr verbietet. Wenn Gott uns anweist, etwas zu essen, dann sollten wir es einfach zu uns nehmen, und wenn uns Gott die Einnahme von irgendeinem Lebensmittel verbietet, so sollten wir ohne Wenn und Aber die Finger von ihm lassen, was jeweils unseren Gehorsam gegenüber Gott ausmacht.

Unser Leben nach Gottes Willen ist der richtige Weg bzw. der einzig wahre Weg zur Erlösung in allen Zeiten. Wenn wir die Liebe Gottes erkennen, die seinen Geboten dieses Zeitalters zugrunde liegt, sollten wir sie vollständig befolgen, ohne ihnen irgendwelche Meinungen oder Theorien hinzuzufügen oder etwas von ihnen wegzunehmen.