Was zählt, ist ein unbeugsamer Geist mit unermüdlichem Einsatz

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Henri Matisse, ein Meister der Farbe und eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Grafikkunst des 20. Jahrhunderts, war nicht von jeher dazu bestimmt, Maler zu werden. Zunächst studierte er Jura und arbeitete als Gerichtsschreiber. Er führte ein gewöhnliches Leben und interessierte sich nur gelegentlich für Kunst. Sein Weg nahm jedoch eine dramatische Wendung, als er an einer damals schweren Blinddarmentzündung erkrankte. Während seiner langwierigen Genesung schenkte ihm seine Mutter einen Satz Farben, was sein Leben unwissentlich für immer veränderte.

Von der Welt der Kunst verzaubert und fasziniert, trotzte Matisse den Einwänden seines Vaters und begann als Maler neu. Später revolutionierte er die moderne Kunst mit der Gründung des Fauvismus, einer Bewegung, die sich durch kräftige, ungezügelte Farben und ausdrucksstarke Pinselstriche auszeichnete. Mit minimalistischen Farbtönen und einfachen Linien verlieh er seinen Werken Bewegung und Emotion und legte damit den Grundstein für Expressionismus und abstrakte Kunst.

In seinen späteren Jahren, nach einer schweren Operation, fiel es Matisse schwer, einen Pinsel zu halten. An den Rollstuhl oder das Bett gefesselt, passte er sich seinen veränderten Lebensverhältnissen an, indem er ausgeschnittene farbige Papiere anstelle von Ölfarben verwendete. Wie er einmal sagte: „Scheren sind sinnlicher als Bleistifte.“ Seine Ausschneidearbeiten, die einst als Einschränkung galten, werden heute als monumentale Meisterwerke angesehen.

„Wie Sie wissen, verbringe ich aus gesundheitlichen Gründen viel Zeit im Bett. Deshalb habe ich im Raum, in dem ich mich bewegen konnte, einen kleinen Garten um mich herum angelegt. Dort gibt es Blätter, Früchte und Vögel – alles aus Papier.“

Selbst angesichts von Widrigkeiten gab Matisse seine Leidenschaft für die Kunst nie auf. Stattdessen fand er neue Wege des Schaffens. Die Prüfungen, die er durchlebte, erweiterten seinen künstlerischen Horizont, und seine innovativen Werke bereiteten vielen Menschen Freude. Seine Fähigkeit, aus der Not eine Tugend zu machen bzw. Hindernisse in Chancen zu verwandeln, verdankte er seiner wahren Liebe zur Kunst.

Lebenskrisen – ob Krankheit, finanzielle Not oder persönlicher Verlust – treffen jeden irgendwann. Manche lassen sich von diesen Hindernissen aufhalten, während andere Schwierigkeiten in Neuanfänge verwandeln. Der Unterschied liegt darin, ob sie an etwas festhalten, unabhängig davon, was passiert.

Was uns bei Prüfungen und Anfechtungen in unserem Glaubensleben standhaft hält, ist unsere Leidenschaft für das Evangelium. Als Kinder Gottes geben wir unseren ehrenvollen und verpflichtenden Auftrag, die gute Nachricht zu verkünden, nicht auf. Dankbar für unsere Erlösung streben wir danach, himmlische Belohnungen zu sammeln, die ewig leuchten. Schwierigkeiten ändern nichts an dieser Berufung. Egal wie schwierig und herausfordernd der Weg auch sein mag, lasst uns unsere negativen Umstände als Gelgenheiten nutzen, die Reichweite des Evangeliums zu vergrößern, anstatt vorschnell entmutigt die Flinte ins Korn zu werfen, wenn etwas nicht gleich so läuft, wie es unseren Vorstellungen entspricht!

So gut wir können, lassen wir die Freude und die Hoffnung der Erlösung mit den Menschen um uns herum teilen! Beginnen wir von Neuem, denn nichts vermag die Liebe zu brechen, die uns dazu antreibt, die Freude der Erlösung zu verbreiten!