Es gibt etwas, das uns immer begleitet, wenn wir mit unseren Freunden herumrennen, wenn wir lügen und uns deswegen schuldig fühlen, wenn wir in eine scharfe Paprikaschote beißen oder wenn wir eine schlimme Erkältung mit Fieber haben. Es ist der Schweiß. Wir Menschen schwitzen im Laufe unseres Lebens bei vielen verschiedenen Gelegenheiten. Besonders im heißen Sommer haben wir jeden Tag große und kleine Kämpfe gegen das Schwitzen zu führen. Für viele Menschen ist Schweiß so etwas wie ein unwillkommener Gast, der sie im Sommer besucht, oder wie ein schmutziger und stinkender Abfall.
Aber was passiert jedoch, wenn wir nicht schwitzen? Vielleicht müssen wir dann hechelnd und mit heraushängender Zunge wie Hunde in der sengenden Sonne herumlaufen. Schweiß ist unerlässlich für unseren Körper, denn er erfüllt verschiedene Funktionen im Körper. Beginnen wir nun eine unterhaltsame Reise mit unserem Schweiß!
Was ist Schweiß?
Schweiß ist eine Flüssigkeit, die von Schweißdrüsen abgesondert wird, die über die gesamte Körperhaut verteilt sind. Er besteht zu 99 % aus Wasser und der Rest aus Ionen wie Natrium, Chlorid und Kalium. Natrium und Chlorid steuern die Feuchtigkeit im Körper, wobei Kalium den Stoffwechsel unterstützt, und Kalzium und Magnesium spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Muskelbewegung.
Einer der Gründe, warum übermäßiges Training zu Krämpfen führen kann, ist der durch das Schwitzen verursachte Ionenverlust. Wenn wir viel schwitzen, verlieren wir Ionen, die für die Steuerung der Bewegung von Muskeln oder Nerven wichtig sind, was zu Problemen bei der normalen Muskelbewegung führt. Eine Untersuchung zeigt, dass der Körper bei einem Verlust von etwa 4 kg Schweiß beinahe 5 bis 7 Prozent Natrium und Chlorid verliert, was zu Muskelkrämpfen führt.
Es wird gesagt, dass die Schweißmenge, die ein Mensch pro Tag verliert, im Durchschnitt 500 bis 700 Milliliter beträgt, obwohl dies von der Jahreszeit und dem Ausmaß der Körperbewegung abhängt. Die maximale Menge an Schweiß, die ein Mensch bei vollem Bewusstsein verlieren kann, beträgt etwa 10 Liter. Das ist eine enorme Schweißmenge, wenn man bedenkt, dass ein Profifußballer während eines Spiels 4 Liter Schweiß vergießt und ein Marathonläufer auf der rund 42 km langen Marathonstrecke rund 6 Liter Schweiß.
In unserem Körper gibt es zwei Arten von Schweißdrüsen: ekkrine Drüsen und apokrine Drüsen. Die ekkrinen Drüsen, die wie Garnknäuel aussehen, befinden sich an der Grenze zwischen dem tieferen Teil der Dermis und der Hypodermis. Sie regeln die Körpertemperatur und werden vom Sympathikusnerv gesteuert. Etwa 2 bis 5 Millionen dieser Drüsen sind über den ganzen Körper verteilt, und der meiste Schweiß wird aus diesen Drüsen abgesondert. Die apokrinen Drüsen sind der Hauptfaktor für den Geruch. Das ist von Mensch zu Mensch verschieden, aber sie scheiden hauptsächlich Schweiß aus, der Eiweiß, Lipide, Zucker, Brenztraubensäure usw. enthält. Da diese von den Hautkeimen in Fettsäuren und Ammoniak zerlegt werden, entsteht Geruch.
Schweiß mit vielfältigen Talenten
So wie wir die Bedeutung der Luft nicht wahrnehmen, weil sie uns ständig umgibt, sind wir uns auch nicht bewusst, welche vielfältigen Aufgaben unser Schweiß erfüllt, obwohl wir ständig schwitzen. Die wichtigste Funktion des Schweißes ist die Senkung der Körpertemperatur. Wenn wir dem Wind ausgesetzt sind, während unsere Haut nass ist, fühlt sich unser Körper kalt an und zittert. Das liegt daran, dass das Wasser der Haut Wärme entzieht, während es verdunstet. Das effiziente Kühlsystem des Körpers funktioniert nach demselben Prinzip. Schweiß ist wie ein Kühlmittel; wenn er aus den Schweißdrüsen austritt, kühlt er die Körperwärme einmal ab, und wenn er von der Haut verdunstet, senkt er die Körperwärme ein weiteres Mal.
Die Wirkung der Schweißregulierung auf die Körpertemperatur ist so groß, dass 80 % der Wärmeabgabe über den Schweiß erfolgt. Wenn eine 60 kg schwere Person 1 Liter Schweiß vergießt, kann sie ihre Körpertemperatur um etwa 10℃ senken. Dank des Schweißes – der hocheffizienten Klimaanlage – können wir die Körpertemperatur immer auf 36,5 Grad halten, ganz gleich, wie heiß das Wetter ist oder wie heftig wir trainieren.
Schweiß spielt manchmal die Rolle eines Spiegels, der den mentalen Zustand widerspiegelt. Wahrscheinlich haben Sie schon einmal erlebt, dass Ihre Hände schweißnass wurden, während Sie auf ein wichtiges Vorstellungsgespräch warteten, Ihre Liebe gestanden oder zusahen, wie Ihre Lieblingsfußballmannschaft ein traumhaftes Eckballtor schoss und schließlich die andere Mannschaft in die Knie zwang. Das liegt daran, dass der Sympathikusnerv Schweiß absondert, wenn wir uns gestresst, nervös, ängstlich, schüchtern oder verblüfft fühlen. Dieses emotionale Schwitzen als Reaktion auf emotionale Reize zeigt sich vor allem im Gesicht, in den Achselhöhlen, an den Handflächen und den Fußsohlen. Der in solchen Momenten vergießende Schweiß löst Spannungen und reduziert bzw. baut den von außen kommenden Stress ab.
Emotionales Schwitzen wird in der modernen Gerichtsmedizin und Psychiatrie eingesetzt. Da emotionales Schwitzen unerwartet und ohne Inkubationszeit aufgrund emotionaler Veränderungen auftritt und die elektrische Leitfähigkeit ansteigt, wenn der Schweiß Hände und Füße feucht macht, wird es als Lügendetektor oder zur Messung des psychischen Belastungsgrades verwendet.
Schwitzen tritt nicht nur bei hohen Temperaturen oder emotionalen Reizen auf, sondern auch bei Reizen wie saurem oder scharfem Geschmack an der Stirn, Nase oder Oberlippe. Dies geschieht, weil die Schweißdrüsen im Gesicht durch den mit dem Geschmack verbundenen Nervenreflex stimuliert werden.
Die Bedeutung des Schweißes ist auch unter dem Aspekt der Ausscheidung von Abfallstoffen nicht zu vernachlässigen. Die Schweißdrüsen gehören zusammen mit den Nieren zum Ausscheidungsapparat. Wenn Schweiß aus den Schweißdrüsen abgesondert wird, treibt er die Abfallstoffe aus dem Körper und hilft, den Zustand des Körperinneren aufrechtzuerhalten. Vor allem durch den Schweiß, der beim Sport ausgeschieden wird, werden Abfallstoffe und Schwermetalle wie Blei und Kadmium aus dem Körper entfernt, was der Gesundheit zugutekommt. Übermäßiges Schwitzen kann jedoch der Gesundheit schaden, da der Körper dadurch nicht nur Abfallstoffe und Schwermetalle verliert, sondern auch Mineralien, die für den Körper wichtig sind, wie Eisen, Magnesium, Mangan und Zink.
Signal für die Gesundheit unseres Körpers
Eine ausreichende Schweißmenge ist ein Beweis dafür, dass unser Körper die Körpertemperatur gut reguliert, aber übermäßiges Schwitzen oder ein Mangel an Schweiß kann Anzeichen dafür sein, dass etwas mit unserem Körper nicht stimmt. In solchen Fällen ist es wichtig, herauszufinden, was die Ursachen für übermäßiges oder fehlendes Schwitzen sind.
Hyperhidrose, d. h. übermäßiges Schwitzen, wird durch eine abnorm erhöhte Funktion des Sympathikusnervs verursacht. Dies führt dazu, dass es den Betroffenen unangenehm ist, jemandem die Hand zu schütteln, da ihre Hände leicht schweißnass werden, oder dass sie sich schämen, weil ihre Kleidung unter den Achseln klatschnass ist. In schweren Fällen sind die Betroffenen in ihrer sozialen Lebensweise beeinträchtigt.
Übermäßiges Schwitzen ist ein Problem, aber überhaupt nicht zu schwitzen ist ein noch größeres Problem. Anhidrose ist die Unfähigkeit zu schwitzen, was es dem Körper unmöglich macht, sich selbst zu kühlen. Patienten mit dieser Erkrankung haben mit Hitze zu kämpfen, was zu einer hyperpyrexialen Insolation, einem Hitzschlag oder sogar zum Tod führen kann. Ältere Menschen bemerken manchmal nicht, dass ihr Körper überhitzt ist, bis sie mit einem Hitzschlag zusammenbrechen, weil ihre Fähigkeit zum Schwitzen geschwächt ist.
Vor Kurzem wurde ein Sensor erfunden, der auf der Haut angebracht wird, um den Schweiß zu analysieren und den Gesundheitszustand zu ermitteln. Schweiß enthält verschiedene chemische Stoffe, die den Gesundheitszustand anzeigen, und verschiedene Stoffe, die als Stressindikator dienen. So lässt sich beispielsweise Diabetes anhand des Glukosegehalts im Schweiß und Mukoviszidose anhand des Chlorid-Ionengehalts im Schweiß feststellen. Dehydrierung kann durch die Messung des pH-Werts des Schweißes überprüft werden, und die Reaktion auf Stress kann anhand der Veränderungen des Cortisols, das als Reaktion auf Stress ausgeschieden wird, beobachtet werden. Es wird erwartet, dass noch viel Forschung über Schweiß als Mittel zur Übermittlung von Informationen über den Körper betrieben wird.
Schweiß hält die Körpertemperatur aufrecht, entsorgt Körperabfälle und löst Spannungen je nach den Veränderungen im Körper. Mit diesen vielen Funktionen schützt der Schweiß unseren Körper. Schweiß ist ein wichtiges Barometer, das die Gesundheit von Körper und Geist anzeigt.
„Ohne Schweiß kein Preis.“
„Wer will genießen, muss Schweiß vergießen.“
Genau wie die beiden Redewendungen mit der Bedeutung „Ohne schweißtreibende (körperliche) Anstrengung erzielt man das angestrebte Ziel nicht“ ist Schweiß auch ein Symbol für einen unvermeidlichen Prozess, für Anstrengung und Geduld, um Früchte zu tragen. Der Schweiß, den ein Landwirt bei harter Arbeit vergießt, der Schweiß, den ein Sportler beim Training für die Olympischen Spiele vergießt, der Schweiß, den ein Student beim Lernen in der Hitze vergießt usw. Der Begriff Schweiß wird verwendet, um die Einstellung eines Menschen zu seinem Leben zu beschreiben. So enthält der Schweiß die Bemühungen des Menschen und seine Funktionen zur Aufrechterhaltung der Gesundheit. Alles, was man tut und dabei Schweiß vergießt, hat einen ebenso hohen Wert wie der Schweiß, den man vergießt.
- Quellenangabe
- Park Tae-jin. 여름의 불청객이라고? 땀’의 항변 [Unwillkommener Gast des Sommers – Protest des Schweißes]. Korea: KISTI’s Science Scent, Nr. 1.663.
- Ahn Se-yeong und Jo Jeong-rae. 2016. 다한증의 이해와 치료 [Verständnis und Behandlung von Hyperhidrosis]. Korea: Y-Gelli Books.