
Seit meiner Kindheit habe ich es geliebt, wenn man mir sagte, ich sei meiner Mutter ähnlich. Ich zog mir ihre weiten Kleider über, schlüpfte in ihre Schuhe und lief damit durch das Wohnzimmer hin und her. Ich ahmte die Stimme meiner Mutter nach und nahm Anrufe mit „Hallo“ entgegen. Auch meine dicken Finger, die denen meiner Mutter ähnelten, machten mir überhaupt nichts aus. Als ich in wehmütigen Erinnerungen an meine frühen Kinderjahre, mit dem stetigen Wunsch, ganz die Mutter zu sein, schwelgte, fragte ich mich auf einmal, worin ich meiner Himmelsmutter ähnele.
Ihr gütiges Lächeln, mit dem sie die vielen Fehler ihrer Kinder großzügig übersieht, ihre warmherzigen Worte, die Mut und Hoffnung geben, ihre grenzenlose Liebe, mit der sie ihre Kinder zuerst tröstet, wenn sie unter etwas leiden. Ich wollte zwar Gottmutter so sehr nachschlagen, aber ich bin noch weit davon entfernt. So wie es mir schon gefiel, meine Mutter nachzuahmen, möchte ich auch das Glück nicht verpassen, von meiner geistlichen Mutter zu lernen, ihr in jeder Lebenslage treu nachzugehen und sie in meinen eigenen Handlungen widerzuspiegeln. Und eines Tages dürfte ich wohl voll Selbstbewusstsein und Stolz sagen können: „Das habe ich von unserer himmlischen Mutter“, wenn mich jemand lobt.