Übungsmeister

Goh Su-jeong aus Jeonju in Südkorea

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In unserem Zion haben wir ein süßes und liebenswertes Kleinkind, das gerade ein Jahr alt geworden ist. Es scheint, als wäre es erst gestern gewesen, dass er in den Armen seiner Mutter mit den Händen zappelte und mit den Beinen strampelte. Aber er lernte bald, mit durchgestrecktem Nacken und gestärktem Rücken selbstständig dazusitzen, und jetzt strengt er sich sogar an, alleine aufzustehen und Schritte zu machen. Er sieht so herzig aus, dass ich meine Augen nicht von ihm lassen kann, wenn er beim Balancieren, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, noch manchmal stolpert und schließlich hinfällt.

Da seine Beine noch nicht stark genug sind, plumpst er oft auf den Hintern. Aber er hört nicht auf, wackelig zu laufen. Obwohl auf dem Boden eine weiche Matte liegt, muss es ihm bestimmt beim Hinfallen wehtun, doch er lächelt strahlend, als wäre nichts passiert. Dann steht er mithilfe seiner beiden Hände, die am Boden stützen, wieder auf und versucht, noch einen Schritt zu machen. Es ist wirklich bewundernswert, dass sich ein Kind ohne Sturzangst weiterhin um seine Gehversuche bemüht.

Ich denke, dass das Gleiche auch für Gott gilt. Freut sich Gott etwa nicht, wenn er sieht, wie seine Kinder all ihre Kräfte aufbieten, nach bestem Wissen und Gewissen im Gehorsam gegenüber dem göttlichen Willen zu leben, obwohl sie darin nicht so gut sind?

Ich werde mich weiterhin darin üben, fromm und Teilhaber der göttlichen Natur zu sein, unter allen Umständen zu danken und die Lehren der Mutter in die Tat umzusetzen. Auch wenn bei mir alles fehlt und langsam ist, werde ich stets darum bemühen. Mit meiner beharrlichen Übung und Anstrengung möchte ich Gott gefallen, der auf das Herz schaut.