Die Max-Planck-Gesellschaft in Deutschland führte ein Experiment durch, bei dem Menschen ihren Weg durch dichte Wälder ohne Karte und Kompass finden sollten. Das Ergebnis der GPS-Ortung war, dass die Versuchsteilnehmer bei Sonnenaufgang den richtigen Weg einschlugen, bei Dunkelheit jedoch im Kreis liefen. Obwohl sie zwanzig Meter weit gingen, drehten sie sich tatsächlich in einem Radius von vier Metern im Kreis.
Sie haben es jedoch nicht erkannt. Das Phänomen, sich im Kreis zu drehen und dabei zu denken, dass man den richtigen Weg geht, nennt man Ringwanderung. Es ist ein Trekkingbegriff, der sich aus Ring (Kreis) und Wandern (Gehen) zusammensetzt. Selbst professionellen Bergsteigern wird die Ringwanderung oft zum Verhängnis, wenn sie sich in verschneiten Bergen verirren.
Ein Mensch, der sich im Wald oder in der Wüste verirrt, dreht sich im Kreis, weil es keinen klaren Maßstab gibt, den das Gehirn wahrnehmen kann. Wenn man keine Kriterien oder Hilfsmittel hat, um seinen Kurs zu bestimmen, kreist man trotz allem um denselben Ort. Ebenso kann man ohne ein klares Ziel in seinem Leben nicht anders, als am selben Ort zu bleiben.