
Ein kleines Mädchen folgte seiner Mutter in einen Obstladen. Das Mädchen wartete still, während seine Mutter aussuchte, was sie kaufen wollte, und der Besitzer des Obstladens gab ihr Äpfel in beide Hände. Das Mädchen und seine Mutter kehrten fröhlich nach Hause zurück. Zu Hause warteten ihr Vater und ihr jüngerer Bruder auf sie. Als ihr Vater die Geschichte hörte, wie sie die Äpfel bekommen hatte, sagte er:
„Oh, das ist gut. Kannst du dann deinem Bruder einen Apfel geben?“
Nachdem sie einen Moment gezögert hatte, biss sie den Apfel in einer Hand ab, kaute und schluckte ihn herunter. Dann biss sie auch in den Apfel in der anderen Hand. Papa wollte ihr gerade einen scharfen Tadel erteilen, weil er dachte, sie wolle alle Äpfel allein essen. In diesem Moment gab sie den Apfel, von dem sie später gekostet hatte, seinem Bruder und sagte ihm:
„Iss den. Der ist viel leckerer.“
Papa war erleichtert, dass er sie nicht zu schelten brauchte. Und er versprach sich selber, ein großzügiges Herz zu haben, das versucht, sich in Langmut und Gelassenheit zu üben, ohne das Verhalten eines Kindes vorschnell zu beurteilen.