Ich schicke mein Kind in ein fremdes Land
Eun-Hui Ma aus Yeosu in Korea

Vor nicht allzu langer Zeit ging meine Tochter in der sechsten Klasse für einen Geschichtsbesuch ins Ausland, ein Programm, das vom Bildungsamt unterstützt wird. Sie hatte die Möglichkeit, zum ersten Mal in ihrem Leben einen Flug zu nehmen.
Am Tag des Abflugs brachte mein Mann sie im Morgengrauen zum Flughafen. Doch als sich die Abflugzeit näherte, erhielt ich einen Anruf von der verantwortlichen Lehrerin.
„Jieun sagt, ihr Magen tue weh. Wissen Sie warum?“
Meine Tochter klagt oft über Bauchschmerzen, wenn sie nervös ist. Auch an diesem Tag hatte sie Bauchschmerzen wegen der Nervosität. Es gab keine andere Möglichkeit, das Problem zu lösen. Ich bat sie einfach, eine Mahlzeit auszulassen, bevor sie ins Flugzeug steigt, und legte dann auf. Ich war untröstlich, dass ich nichts für mein krankes Kind tun konnte. Nach diesem Anruf gab es bis zum Abend keinen Kontakt mehr.
Als mein Mann am Abend von der Arbeit nach Hause kam, erzählte ich ihm die Geschichte. Dann sagte er, was mein Kind ihm auf dem Weg zum Flughafen im Morgengrauen gesagt hatte. „Ich will nicht gehen.“ Als ich das hörte, hatte ich das Gefühl, als ob mein Herz in tausend Stücke zerreißen wollte. Obwohl es eine großartige Gelegenheit sein könnte, ihr Wissen zu erweitern und neue Erfahrungen zu sammeln, machte ich mir Sorgen, ob ich ein kleines Kind nicht in ein zu weit entferntes Land schicke oder ob sie mit den Kindern aus anderen Schulen gut auskommen würde. Ich war besorgt über dies und das.
Nachdem der Tagesplan beendet war, rief sie mich schließlich an. Sie sagte, ihre Bauchschmerzen seien weg. Ihre Stimme war voller Erwartungen und Aufregung über das, was sie zum ersten Mal gesehen hatte. Erst dann konnte ich mich entspannen.
Durch diesen Vorfall konnte ich die Liebe des himmlischen Vaters und der Mutter tief spüren. Ein Kind in ein anderes Land zu schicken, bereitet seinen Eltern so viel Angst und Sorge. Wie viel besorgter müssten dann doch der Himmelsvater und die Himmelsmutter gewesen sein, als sie so viele Kinder auf diese ferne Erde schickten! Ich danke den himmlischen Eltern wirklich dafür, dass sie mit dieser herzzerreißenden Liebe auf die Erde gekommen sind.